Einen wunderschönen Guten Tag zusammen,
ich melde mich mal wieder. Was ist passiert? Oh, so einiges!
Ich habe im August (erneut) meine Koffer gepackt und bin (wieder) nach Südkorea gereist. Wobei, ist „reisen“ das richtige Wort? Ich wohne jetzt (erstmal) hier. 🙂
Seitdem ich 2020 zurück nach Deutschland bin, stand für mich sehr schnell fest, dass ich auf jeden Fall wieder zurück gehen werde. Und ich weiß, dass viele es mir nicht zugetraut bzw. mich dafür belächelt haben. Tja, wer lacht jetzt?
Ich habe ernst gemacht und mich an einer koreanischen Universität für ein Masterprogramm (MBA) beworben. Gleichzeitig bekam ich die Zusage für ein Stipendium, welches mir den Aufenthalt hier etwas erleichtert.
Und der Diabetes?
Durch das Stipendium bekomme ich eine deutsche Auslandskrankenversicherung, die (so wurde mir gesagt) alle Kosten in Bezug auf den Diabetes übernimmt. Bisher musste ich sie nicht in Anspruch nehmen, da ich einiges an Equipment aus Deutschland mitgenommen habe. Ich hoffe, dass ich mich auf die Versicherung verlassen kann, sobald es so weit ist.
In Südkorea werde ich bald eine koreanische Krankenversicherung bekommen. Diese zahlt einen Teil meiner Ausgaben, allerdings nichts alles. Den offenen Betrag würde ich dann gerne über die deutsche Versicherung abrechnen lassen. Soweit so gut, oder?
Naja, ein bisschen Bammel habe ich immer noch. Mein aktuelles Insulin (Lyumjev) gibt es hier noch nicht und den FreeStyle Libre 2 ebenfalls nicht. Im Moment sieht alles danach aus, als müsste ich zurück auf den Dexcom G6 umsteigen. Ja, das scheint für einige nicht schlimm zu sein, allerdings habt ihr ja vielleicht meinen „Kampf“ mit dem G6 hier verfolgt und wisst, dass der Sensor damals überhaupt nicht zu mir gepasst hat.
Auf meine Rückfrage, ob der Libre 2 bald nach Korea kommt, hieß es erstmal „Nein, nichts ist geplant“ – GANZ TOLL. 🙂
Ansonsten fanden bisher ca. 80% meiner Vorlesungen online statt. Das hatte zum einen den Vorteil, dass ich unabhängig von der Vorlesung, mich um Hypos und Hypers habe kümmern können, andererseits ging wirklich der soziale Aspekt verloren. Als ich dann zum ersten Mal einen Teil meiner „Klassenkameraden“ kennenlernen konnte, hat es sich sooo komisch angefühlt. Man kannte sich nur online und plötzlich musste man wieder mit so vielen Menschen auf einmal interagieren.
Natürlich kam auch der Diabetes irgendwann mal zur Sprache. Bisher traf ich aber nur auf positive Reaktionen – entweder kannten sie die Krankheit schon oder waren interessiert daran, mehr über den Typ 1 zu lernen, ohne jegliche Vorurteile.
Das erste Semester neigt sich schon zu Ende, die Temperaturen werden einstellig und die Corona-Pandemie bekommt ja wieder richtig Aufschwung.
Ich denke, dass ich demnächst mal einen Beitrag zu der Coronasituation hier in Seoul schreiben werde. 🙂
Falls euch langweilig ist, könnt ihr hier meine aktuellen YouTube Videos anschauen:
Storytime – Reisen mit Diabetes (wie alles auf dem Weg nach Südkorea ablief)
Quarantäne VLOG
Eigene Wohnung & Unistart (chaotisches Video 😀 )
Freunde treffen & Zeit genießen
Mein 3. Diaversary
Bis bald,
eure Nathalie