Wir sind mitten in der Weihnachtszeit, ihr habt vermutlich die letzten Stunden mit euren Liebsten bei leckerem Essen und Geschenken verbracht.
Aber hier sitze ich, alleine in Südkorea. Über 8.000km entfernt von meiner Familie, die dieses Jahr das erste Mal ohne mich feiern muss.
Irgendwie ist das schon komisch…
Ich habe viel mit meinen Freunden und Kollegen darüber geredet, welche alle derselben Meinung waren: Das könnten sie nicht.
Diese Meinung teile ich nicht ganz, um ehrlich zu sein.
Weihnachten hat sich verändert
Versteht mich nicht falsch! Ja, ich finde es schon etwas komisch und bin auch traurig darüber, dass ich dieses Jahr nicht mit meinen Liebsten Weihnachten feiern kann.
Allerdings gehört das doch irgendwie zum Erwachsen werden dazu, oder? Und irgendwie ist Weihnachten doch auch nur eine Zeit im Jahr, ein paar Tage, die wie alle anderen sind. Oder?
Ich liebe die Weihnachtszeit, die Stimmung & Atmosphäre, das Essen – einfach das gesamte Paket! Was ich in den letzten Jahren aber so gar nicht mehr mag, ist dieser Druck der Beschenkung. Und genau das hat sich dieses Jahr wieder bestätigt.
Wenn man einen „Weihnachts-Detox“ hat, bemerkt man erst einmal, was für einen Druck man sich jedes Jahr auf’s Neue selbst macht.
Jeder möchte Geschenke, jeder erwartet Geschenke. Geht es wirklich um die gemeinsame Zeit?
Wie habe ich denn jetzt Weihnachten verbracht?
Zusammen mit meinem Mitbewohner, Robi, war ich den gesamten Tag zu Hause. Wir haben ausgeschlafen, zusammen gefrühstückt (um 14 Uhr), Weihnachtslieder rauf und runter gehört, waren zusammen Abendessen und haben danach „The Shining“ geschaut und Chips gefuttert.
Kurz gesagt: Wir haben Zeit miteinander verbracht und es sehr genossen. Es gab keine materiellen Geschenke. Und verdammt, wie gut sich das angefühlt hat!

Das erste Mal in meinem Leben hatte ich keinen Druck, dass ich noch nicht alle Geschenke besorgt habe oder, ob der Wert eines Geschenkes angemessen ist.
Okay, und nun?
So, das ist hier immer noch ein Diabetes-Blog, also was hat das Ganze mit meiner Krankheit zu tun?
Seit dem 09.10.2018 habe ich immer wieder gelernt, dass man die kleinen Dinge im Leben mehr schätzen sollte. Es kommt nicht darauf an, welches Handy man hat oder wer das teuerste Auto fährt. Eure Gesundheit sollte das Wichtigste in eurem Leben sein! Hört auf so materiell zu denken und fangt damit an euch wohl, gesund und gut zu fühlen.
Und genau das hat mir die Weihnachtszeit abseits von meinem gewöhnlichen Umfeld erneut gezeigt. Was bringt euch das neuste Handy, wenn eure Gesundheit den Bach runter geht?
Die Weihnachtszeit in einem fremden Land war weitaus nicht so schlimm, wie es sich manche vielleicht vorstellen. Ja, wie gesagt, es ist etwas komisch und vor allem, wenn man Fotos und Videos aus der Heimat geschickt bekommt und alle beim Feiern sieht.
Aber glaubt mir, wenn euch Menschen wirklich am Herzen liegen, dann macht man ein Treffen nicht von albernen Feiertagen abhängig. Erinnert euch immer daran, dass man sich nie sicher sein kann, wann und ob man einen Menschen wieder sieht. Also löst euch von materiellen Schätzen und schenkt Zeit – das ist viel mehr wert.
Ich hoffe dennoch, dass ihr die gemeinsame Zeit mit euren Liebsten genossen habt und vor allem gut gefuttert habt. 🙂
Eure Nathalie
Ein Kommentar zu „Weihnachten alleine in einem fremden Land?“